Der vierte Tag. Die Ketose beginnt.

Ich wache auf und habe immer noch Rückenschmerzen. Da das aber nicht mehr wirklich an meinem Rücken liegen kann, führe ich es auf die einsetzende Ketose zurück. Das ist normal, wenn man seinen Körper von einer kohlenhydratreichen auf eine kohlehydratarme Ernährung umstellt. Manche sprechen auch von einer Ketosegrippe. So schlimm ist es Gott sein Dank nicht. Wenn man weiß, woran es liegt, ist es okay. Der Blick auf die Waage zeigt 0,4 Kilo und 0,1 % Fett weniger an. So langsam geht es nicht mehr so schnell, aber ich habe das Gefühl, etwas Gutes für meinen Körper zu tun.
Die Zuckersucht
Seit meiner Kindheit war ich abhängig von Zucker. Oft hatte ich das Gefühl der „Unterzuckerung“. Kuchen und Süßigkeiten konnte ich unendlich vertilgen. Mein Onkel hatte eine Pfarrstelle in einem kleinen Dorf. Unter den Landfrauen gab es immer einen Wettbewerb um die beste Torte. Meine Cousine und ich haben tatsächlich jeder 8 Stück unterschiedliche Kuchen gegessen. An einem Tag versteht sich! Mein Favorit war immer Stachelbeersahne. Heute ist es die Champagnercremetote von Café Heinemann in Düsseldorf. Mein Aufsatz wird immer länger und ich könnte noch mehr schwärmen… kandierte Orangen von Teuscher in Zürich… okay, ich höre auf!
Der lange und schwierige Entzug vom Zucker
Was ist heute anders? Für alle, die das lesen und sich ertappt fühlen: Der Entzug hat bei mir lange gedauert. 10 Jahre lang habe ich den Zucker in meinem Leben Stück für Stück reduziert. Zuerst keinen Zucker mehr in Kaffee oder Tee. Auf Gummibärchen oder Bonbons konnte ich sehr schnell und leicht verzichten. Aber die Schokolade! Das war sehr schwer. Trainiert habe ich mit dunkler Schokolade. Aber an manchen Tagen habe ich davon auch sehr viel gegessen. Dann ist nicht zu vergessen: Der Wein! Im Prinzip ist das auch viel Zucker und wenn man nicht aufpasst, dann nimmt man diese Kohlenhydrate abends in flüssiger Form zu sich.
Warum ist es gut, auf Zucker zu verzichten?
Mediziner gehen davon aus, dass Krebszellen die Antwort des Körpers auf zu viel Zucker im Körper sind, denn Tumore verbrauchen Zucker. Onkologen haben größere Erfolge bei einer Chemotherapie, wenn sie gleichzeitig eine kohlehydratarme Kost verabreichen. Wahrscheinlich hilft das nicht bei einer Raucherlunge, aber die Beobachtungen sind doch frappierend.
Heute bin ich kaum noch von Zucker abhängig. Wenn ich mal einen Kuchen oder Schokolade esse, dann habe ich schon lange nicht mehr dieses Gefühl wie damals, wenn ich auch noch unterzuckert war. Sehr angenehm ist, dass ich manchmal Hunger nur noch höre! Mein Magen knurrt zwar, aber mein Energielevel ist unverändert!
Wenn ich also heute bei meiner Diät leichte Ketoseschmerzen habe, dann kommt das durch meinen Verzehr von Brot, Nudeln, Reis oder Kartoffeln. Zugegebenermaßen sind diese Lebensmittel heute überall leicht verfügbar. Ein Ersatz ist aufwendig, man muss entweder vorkochen oder auf nur Salat umschwenken, wenn man unterwegs ist. Meine Erfahrungen in den Kantinen in Deutschland ist aber in dieser Beziehung auch nicht so zufriedenstellen. Deshalb sind die Riegel auch eine sehr gute Alternative für Zwischendurchmahlzeiten und eine echte Unterstützung für ein zuckerfreies Leben.

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