Die Ärzte sagten mir, dass ich Leistungssport nicht überleben werde, doch ich schaffte es trotzdem an die internationale Spitze.
Die besten Momente im Leben sind, wie bei vielen Menschen, die aus meiner Kindheit. Diese verbrachte ich in einem kleinen und schönen Land in Europa mit reichen Traditionen, herrlicher Natur, erstaunlicher Architektur und wunderschönen Kathedralen. Es handelt sich hierbei um Weißrussland. Ich wurde in der schönen Stadt Minks in einer gut bürgerlichen Familie geboren. Dort bekam ich eine gute Ausbildung und fand immer Geborgenheit in meiner Familie.
Gymnastik oder Tanz?
Gymnastik und Tanz prägen mich seit frühster Kindheit. Mit fünf Jahren musste ich mich wie viele russische Mädchen zwischen Ballett oder rhythmischer Sportgymnastik entscheiden. Der Rat meines Vaters erleichterte mir die Entscheidung und ich entschied mich für die rhythmische Sportgymnastik. Durch tägliches mehrstündiges Training gewann ich schon in jungen Jahren die ersten Goldmedaillen bei Wettkämpfen. Mein Weg von der ersten Gymnastikstunde über den intensiven Unterricht in dem Sportinternat brachte mich an die internationale Spitze. Doch es war nicht so einfach, wie es sich anhören mag. Denn ich litt seit meiner Kindheit an Asthma und Neurodermitis.
Training mit Asthma
In den Trainingsstunden konnten die anderen Kinder immer stundenlang umherspringen und trainieren, während ich immer wieder Pausen einlegen musste um zu Atem zu kommen. Damals gab es noch keine Medikamente gegen Asthma und die Ärzte sagten, dass ich ein so intensives Training langfristig nicht überleben werde. Denn Asthma und Sport seien nicht kombinierbar. So hieß es für mich entweder meine Leidenschaft aufzugeben oder mein Leben für meine Leidenschaft riskieren. Ehrlich gesagt stand aufgeben bei mir nie zur Diskussion und so trainierte ich voller Eifer und Liebe zum Sport immer weiter. Diese Entscheidung habe ich nie bereut.
Die Chance
Meine Erfolge und Gespräche über meinen Ehrgeiz und mein Talent machten in den Trainerkreisen schnell die Runde. So kam es dazu, dass die damalige Haupttrainerin der rhythmischen Sportgymnastik, Larisa Godieva ihre Aufmerksamkeit auf mich richtete. Ich war erst in der dritten Klasse, als sich mir eine einmalige Chance bot. Larisa Godieva lud mich ein, unter ihrer Obhut im Leistungszentrum zu trainieren. Dazu musste ich meine Schule verlassen und auf das Sportinternat wechseln. Meine Eltern waren unglaublich stolz auf mich. Jedoch sah meine Mutter auch die hohe körperliche und seelische Belastung, die auf mich zukommen werde. Sie war Ärztin und machte sich über meinen gesundheitlichen Zustand sorgen. Das intensive und disziplinierte Training zahlte sich aus.
Ohne Fleiß kein Preis
Wie heißt es so schön: „Ohne Fleiß kein Preis!“ Mein ständiges Training hat mir geholfen meine furchtbaren Krankheiten zu überwinden und erfolgreich an zahlreichen Wettkämpfen teilzunehmen. In dieser Zeit durfte ich durch ganz Weißrussland, Russland, Finnland und Slowenien reisen und dort an den verschiedensten Turnieren antreten. Immer begleitet von einem Lehrer, sodass ich keine schulischen Nachteile hatte. So schaffte ich es an die internationale Spitze und wurde mehrmals Meisterin in den Gus Staaten und weißrussische Meisterin.
Bleiben Sie gesund!
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